Ich bin nicht für diese Welt gemacht, nein wirklich nicht. Ich laufe die Straße entlang und schon fange ich nach kurzer Zeit an zu weinen. Ein Gedanke ist mir gekommen an ihn, dass ich ihn bald verlieren werde und schon heule ich. Leise Tränen laufen mir die Wangen herunter und ich laufe weiter. Dick eingepackt in meinen Schal und meine Jacke, die Kopfhörer im Ohr versuche ich, die Außenwelt abzuschotten und gebe mich dem Schmerz hin. Ich blicke weder nach links noch rechts. Am liebsten wäre es mir, keiner könnte es mir anmerken, dass ich weine. Aber ich weine weiter. Ein Mann läuft vorbei, es ist bereits Abend und dämmert schon, er guckt mich an. Ich sehe ihm kurz in die Augen und frage mich, was er wohl von mir denken muss. Wenn er da ein Mädchen sieht, das weint. Nichts denkt er sich. Wieso denn auch. Wieso sollte er.
Als ich heute starr gerade ausgesehen habe und mal nicht drauf geachtet habe, ob ich nun lächle oder nicht, fragte sie plötzlich 'Warum guckst du so, hm?' - Ich bring nur ein 'Was?' raus.
'Ja was guckst du so!' - Ich, irritiert, Stille. - 'Du guckst so traurig, was ist denn los, hm.'
Ich guck sie nur schief von der Seite an und verzieh den Mund, fragend sehe ich sie an. Dann sehe ich weg.
Ich denke mir sofort, was wohl die anderen denken.
Ich will nicht traurig gucken, oh und schon Recht nicht, wenn das viele mitbekommen. Mein falsches Lächeln ist nur in letzter Zeit zu schwach, um die Tränen zu überfunkeln, wie Make-Up, das nach ein paar Stunden nicht mehr richtig abdeckt. Ich bin bloßgestellt vor allen. Ich möchte flüchten, weg von hier, nur weg, an einen warmen, besseren Ort.
Nein, ich bin nicht dafür gemacht zu leben, denn ich besitze nicht den Mut, die Stärke und Willenskraft mich durch all diese Probleme zu schlagen. Ich bin zu schwach zum kämpfen. Ich. Bin. Schwach.
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all I've got, all I've got, all I've got are these photographs
all I've got, all I've got, all I've got is nothing without you.
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